Im Gottesdienst am heutigen Sonntag, den 13.02.22 wurde Milena Hasselmann als neue Pfarrerin im Entsendungsdienst in der Heinersdorfer Gemeinde eingeführt. Wir freuen uns darauf, Pfarrerin Hasselmann kennenzulernen und wünschen ihr Gottes Segen bei all ihren Aufgaben, die sie in der Gemeinde wahrnehmen wird. Im neuen Gemeindebrief stellt sich Pfarrerin Hasselmann selbst vor. Diesen Beitrag können Sie hier schon vorab lesen.
Neu in Heinersdorf…
oder: „vom Studium in Jerusalem zum „Kirchenkaffe“ in Heinersdorf
„Kirchenkaffe“ las ich, als ich das erste Mal mit dem Fahrrad auf den Kirchhof fuhr. „Kirchenkaffe“ mit kurzem „e“. Sofort fühlte ich mich wohl. Nicht nur, weil das kurze „e“ so klingt wie meine Großmutter aus Hamburg, wenn sie fragt, ob ich noch einen „Kaffe“ möchte. Sondern vor allem, weil ich gerne guten Kaffee trinke.
Wenn Kirche und Kaffee, Gemeinschaft im Glauben und geselliges Beisammensein, Liturgie und Austausch, Tradition und Vision, Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit zusammenkommen, dann fühle ich mich wohl. Als ich mein Fahrrad angeschlossen hatte, dämmerte mir so langsam, dass ich mich wahrscheinlich verlesen hatte. „Kirchenkasse“ steht natürlich auf dem Schild. In alter Schrift, dessen „s“ im ersten Moment an ein „f“ erinnert. Also kein „Kirchenkaffee“ als Überschrift über allem, was Heinersdorfer Gemeindeleben prägt, aber das Gefühl, dass ich mich hier wohlfühlen könnte, das blieb.
Mein Name ist Milena Hasselmann und ich freue mich, dass ich seit Februar Pfarrerin im Entsendungsdienst in Ihrer Gemeinde bin. Mit einem weiteren Stellenteil bin ich Mitarbeiterin am Institut Kirche und Judentum (IKJ) der Humboldt Universität zu Berlin.
Ich bin 1988 in Frankfurt / Main geboren und in Berlin aufgewachsen. Ich habe in Tübingen, Jerusalem, Marburg und Berlin Theologie studiert. Der Wunsch, Pfarrerin zu werden, hat mich ins Studium hineingeführt und sich durchgezogen. Die Theologie als Fach hat mich aber so sehr begeistert, dass ich an mein Studium eine Promotion im Neuen Testament angeschlossen habe. Während dieser Zeit habe ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Greifswald und als Seelsorgerin in der Justizvollzugsanstalt Berlin-Tegel gearbeitet. Mein Vikariat habe ich von 2019-2021 in Berlin-Buch verbracht und freue mich nun auf die Zeit in Heinersdorf.
Mein theologisches Herz schlägt schon lange für den jüdisch-christlichen Dialog, besonders seit meinem Auslandsjahr in Israel. Sicher wird das auch in meiner Gemeindearbeit deutlich werden. Mich interessieren und faszinieren außerdem Gottesbilder. Wie stellen Sie sich Gott vor? Wer oder was ist Gott für Sie? Wie sprechen Sie über und zu Gott? Was stört Sie und was mögen Sie? Welche Bilder haben Sie und welche suchen Sie? Ich freue mich darauf, diese und andere Fragen mit Ihnen zu bedenken, zu besingen, zu bebeten, zu beschweigen.
Mit meiner Frau, Pfarrerin in der Hoffnungskirche in Pankow, und unseren Kindern (3,5 Jahre und 10 Monate) lebe ich an der Bernauer Straße. Wenn ich nicht gerade jüdisch-christliche Fragen bedenke oder guten Kaffee genieße, bin ich gerne draußen: Mit den Kindern, mit den Joggingschuhen oder auch mal auf einem Segelboot. Zu Hause stapeln sich die nicht theologischen Bücher, nicht weil ich nicht zum Lesen komme, das tue ich, sondern weil es so viele gibt, die mich interessieren. Und wenn mir jemand eine Reise schenkt, dann würde ich immer wieder Jerusalem als Reiseziel wählen!
Ich bin gespannt, auch von Ihnen in den nächsten Monaten zu erfahren, was Sie mögen oder nicht, was Sie bewegt, wie Sie sich Kirche wünschen und wie wir gemeinsam die großen und kleinen Fragen angehen wollen.
Ihre Milena Hasselmann